Equal Pay Day in Deutschland: Unterschied zwischen den Versionen

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Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung in den USA. Die amerikanischen Business and Professional Women (BPW) schufen 1988 mit der Red Purse Campaign ein Sinnbild für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. Diesen Gedanken griff BPW Germany auf und startete 2008 die Initiative Rote Tasche, die den Grundstein für die bundesweite Einführung des Equal Pay Day legte. Der BPW ist eines der größten und ältesten Berufsnetzwerke für angestellte und selbständige Frauen. Der BPW Germany ist Teil des BPW International, der in rund 100 Ländern vertreten ist und Beraterstatus bei den Vereinten Nationen und beim Europarat genießt. Inzwischen findet der Equal Pay Day in über 20 europäischen Ländern statt.
 
Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung in den USA. Die amerikanischen Business and Professional Women (BPW) schufen 1988 mit der Red Purse Campaign ein Sinnbild für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. Diesen Gedanken griff BPW Germany auf und startete 2008 die Initiative Rote Tasche, die den Grundstein für die bundesweite Einführung des Equal Pay Day legte. Der BPW ist eines der größten und ältesten Berufsnetzwerke für angestellte und selbständige Frauen. Der BPW Germany ist Teil des BPW International, der in rund 100 Ländern vertreten ist und Beraterstatus bei den Vereinten Nationen und beim Europarat genießt. Inzwischen findet der Equal Pay Day in über 20 europäischen Ländern statt.
  
2009 formierte sich auf Initiative des BPW Germany ein nationales Aktionsbündnis bestehend aus der Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG), der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), dem Deutschen Frauenrat (DF) und dem Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU). Das Bündnis konnte bereits im ersten Jahr bundesweit rund 60.000 Bürgerinnen und Bürger mobilisieren und verzeichnete rund 180 Aktionen. Von Jahr zu Jahr wächst die Zahl der AktivistInnen: Beim EPD 2015 wurden über 1.000 Aktionen in Deutschland gemeldet und bekamen eine Menge medialer und politischer Aufmerksamkeit.  
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2009 formierte sich auf Initiative des BPW Germany ein nationales Aktionsbündnis bestehend aus der Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG), der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), dem Deutschen Frauenrat (DF) und dem Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU). Das Bündnis konnte bereits im ersten Jahr bundesweit rund 60.000 Bürgerinnen und Bürger mobilisieren und verzeichnete rund 180 Aktionen. Von Jahr zu Jahr wächst die Zahl der AktivistInnen: Beim EPD 2017 wurden über 1.000 Aktionen in Deutschland gemeldet und bekamen eine Menge medialer und politischer Aufmerksamkeit.  
  
 
Für die Einführung des Equal Pay Day in Deutschland erhielten die Initiatorinnen 2009 den Innovationspreis "Ausgewählter Ort im Land der Ideen". Dr. Bettina Schleicher, Past-Präsidentin des BPW Germany, erhielt im gleichen Jahr für ihr ehrenamtliches Engagement das Bundesverdienstkreuz.
 
Für die Einführung des Equal Pay Day in Deutschland erhielten die Initiatorinnen 2009 den Innovationspreis "Ausgewählter Ort im Land der Ideen". Dr. Bettina Schleicher, Past-Präsidentin des BPW Germany, erhielt im gleichen Jahr für ihr ehrenamtliches Engagement das Bundesverdienstkreuz.
  
 
==Ursachen und Ziele==
 
==Ursachen und Ziele==
In Sachen Entgeltungleicheit scheint alles mit allem zusammenzuhängen, aber diese Ursachenvielfalt darf nicht entmutigen. Im Wesentlichen sind es drei Punkte, die sich in vielen Studien als besonders prägend herausstellen. Deshalb wurden in den Projektjahren 2012, 2013 und 2014 diese zentralen Ursachenkomplexe zum Schwerpunktthema des Equal Pay Day gemacht.
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In Sachen Lohngerechtigkeit scheint alles mit allem zusammenzuhängen, aber diese Ursachenvielfalt darf nicht entmutigen. Im Wesentlichen sind es fünf Punkte, die sich in vielen Studien als besonders prägend herausstellen.  
  
1. Frauen fehlen in bestimmten Berufen, Branchen und auf den höheren Stufen der Karriereleiter: Diese fortbestehende horizontale und vertikale Segregation des Arbeitsmarktes hat unmittelbare Auswirkungen auf die statistisch messbare Entgeltlücke.
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1. Frauen fehlen in bestimmten Berufen, Branchen und auf den höheren Stufen der Karriereleiter: Diese fortbestehende horizontale und vertikale Segregation des Arbeitsmarktes hat unmittelbare Auswirkungen auf die statistisch messbare Lohnlücke.
  
 
2. Frauen unterbrechen oder reduzieren ihre Erwerbstätigkeit häufiger und länger familienbedingt als Männer. Die typisch weiblichen Biografiemuster mit ihren geschlechtsspezifischen Übergangs- und (Wieder-)Einstiegshemmnissen sind geprägt von lange nachwirkenden Einbußen bei der Lohn- und Einkommensentwicklung im Lebenslauf.
 
2. Frauen unterbrechen oder reduzieren ihre Erwerbstätigkeit häufiger und länger familienbedingt als Männer. Die typisch weiblichen Biografiemuster mit ihren geschlechtsspezifischen Übergangs- und (Wieder-)Einstiegshemmnissen sind geprägt von lange nachwirkenden Einbußen bei der Lohn- und Einkommensentwicklung im Lebenslauf.
  
3. Individuelle und kollektive Lohnverhandlungen sind gekennzeichnet von Asymmetrien und Interessenskonstellationen, die der Durchsetzung gleicher Löhne für gleichwertige Arbeit von Frauen und Männern und dem Abbau der Entgeltlücke keine günstigen Voraussetzungen schaffen. Die Überwindung der traditionell schlechteren Bewertung und der prekären Ausgestaltung von Tätigkeiten und Berufen, die als Frauenberufe gelten oder die überwiegend von Frauen ausgeübt werden, konnte unter diesen Umständen bislang nicht nachhaltig gelingen.
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3. Frauentypische Berufe sind weiterhin unterbewertet. Aufwertung dieser Berufe heißt nicht nur, die Wahrnehmung des gesellschaftlichen Werts von frauendominierten Berufen zu erhöhen, sondern auch die Bezahlung dieser Berufe zu stärken.
  
Ziel ist es daher, mit dem Equal Pay Day die Debatte über die Gründe der Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen in Deutschland in die Öffentlichkeit zu tragen, ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen, zu sensibilisieren und Entscheider zu mobilisieren, damit sich die Lohnschere schließt.
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4. Durch fehlende Gehaltstransparenz ist eine Ungleichbehandlung der Bezahlung aufgrund des Geschlechts nicht sichtbar.
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5. Gängige Rollenstereotype beeinflussen nach wie vor die Berufswahl von Frauen und Männern.
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Ziel ist es daher, mit dem Equal Pay Day die Debatte über die Gründe der Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen in Deutschland in die Öffentlichkeit zu tragen, ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen, zu sensibilisieren und Entscheidende zu mobilisieren, damit sich die Lohnschere schließt.
  
 
==Geschäftsstelle==
 
==Geschäftsstelle==
Um die Initiative des EPD über den Aktionstag hinaus durch ein ganzjähriges Engagement deutlich zu stärken, eröffnete der BPW Germany im September 2011 die Geschäftsstelle Forum Equal Pay Day, die durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird.
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Um die Initiative des Equal Pay Day über den Aktionstag hinaus durch ein ganzjähriges Engagement deutlich zu stärken, eröffnete der BPW Germany im September 2011 eine zentrale Stelle zum Equal Pay Day, die durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird.  
  
Die Geschäftsstelle stellt Leitfäden für Veranstaltungen, [http://shop.strato.de/epages/78050353.sf Werbemittel] und [http://www.equalpayday.de/toolkit/ Informationsmaterial] zum Thema Entgeltgleichheit bereit und ist zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zur „geschlechtsspezifischen Lohnlücke“. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Vorbereitung und Durchführung der Equal Pay Day Foren als ganzjährige Veranstaltungsreihe für UnterstützerInnen, MultiplikatorInnen, SponsorInnen und Interessierte. In enger Zusammenarbeit mit dem BMFSFJ sowie mit Hilfe von Experten und Partnern aus der Wirtschaft wird auf den Foren alljährlich ein neuer thematischer Schwerpunkt präsentiert und inhaltlich aufbereitet. Im Anschluss an die Foren werden Videos aller Vorträge in der [http://www.equalpayday.de/mediathek/ Mediathek] und andere hilfreiche Inhalte im [http://www.equalpayday.de/toolkit/ Toolkit] bereitgestellt.
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Die Kampagne stellt Leitfäden für Veranstaltungen, [http://shop.strato.de/epages/78050353.sf Werbemittel] und [http://www.equalpayday.de/toolkit/ Informationsmaterial] zum Thema Entgeltgleichheit bereit und ist zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zur „geschlechtsspezifischen Lohnlücke“. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Vorbereitung und Durchführung der Equal Pay Day Foren als ganzjährige Veranstaltungsreihe für Unterstützende, Multiplikationsorganisationen, Aktive und Interessierte. In enger Zusammenarbeit mit dem BMFSFJ sowie mit Hilfe von Experten und Partnern aus der Wirtschaft wird auf den Foren alljährlich ein neuer thematischer Schwerpunkt präsentiert und inhaltlich aufbereitet. Im Anschluss an die Foren werden Videos aller Vorträge in der [http://www.equalpayday.de/mediathek/ Mediathek] und andere hilfreiche Inhalte im [http://www.equalpayday.de/toolkit/ Toolkit] bereitgestellt.
  
 
==Beirat==
 
==Beirat==
Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig hat für die neue Förderperiode einen Beirat einberufen. Unter Vorsitz der Parlamentarischen Staatssekretärin Elke Ferner unterstützt er das Ministerium und die Geschäftsstelle Forum Equal Pay Day künftig bei der Formulierung und Ausgestaltung der jährlich wechselnden Themenschwerpunkte. Am 1. September 2014 trat der neue Beirat erstmals zusammen.  
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Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig hatte für die Förderperiode 2014-2017 einen Beirat einberufen, der am 1. September 2014 erstmals zusammentrat. Unter Vorsitz der Parlamentarischen Staatssekretärin Elke Ferner unterstützte er das Ministerium und die Geschäftsstelle Forum Equal Pay Day bei der Formulierung und Ausgestaltung der jährlich wechselnden Themenschwerpunkte.
  
Dem Beirat gehören Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes, des Deutschen Frauenrats, des Sozialverbandes Deutschland, der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros, des Bundesforums Männer, des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung sowie des Instituts Arbeit und Qualifikation an.
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Der Beirat setzte sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes, des Deutschen Frauenrats, des Sozialverbandes Deutschland, der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros, des Bundesforums Männer, des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung sowie des Instituts Arbeit und Qualifikation.
  
 
==Schwerpunktthemen==
 
==Schwerpunktthemen==
Über Geld spricht man nicht… und wer es tut, stört den Betriebsfrieden? Um dieses große Tabu drehte sich der Equal Pay Day 2015 mit dem Schwerpunktthema Transparenz. Transparente Bewertungsverfahren und Vergütungsstrukturen in Unternehmen sind eine zentrale Voraussetzung, um die Lohnlücke von aktuell immer noch 22 Prozent zwischen den Geschlechtern zu schließen. Nur wenn Frauen und Männer gleichermaßen wissen, was innerhalb ihres Unternehmens oder ihrer Branche in vergleichbarer Position verdient wird, können sie die eigenen Gehaltsforderungen überzeugend vertreten. Zudem müssen Arbeitgeber dann die Gehaltsunterschiede begründen. Spiel mit offenen Karten: Was verdienen Frauen und Männer? lautete deshalb das Motto der Equal Pay Day Kampagne 2015.
 
  
Die jährlichen Schwerpunktthemen adressierten jeweils einen Ursachenkomplex der geschlechtsspezifische Lohnlücke, um die Argumente zu bündeln und über die Gründe, die sich zum Teil gegenseitig verstärkten, aufzuklären.
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Die '''jährlichen Schwerpunktthemen''' adressierten jeweils einen Ursachenkomplex der geschlechtsspezifische Lohnlücke, um die Argumente zu bündeln und über die Gründe, die sich zum Teil gegenseitig verstärkten, aufzuklären.
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Schwerpunktthema 2023: Die Kunst der gleichen Bezahlung
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Schwerpunktthema 2022: Equal pay 4.0 – gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt
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Schwerpunktthema 2021: Game Changer – Mach dich stark für equal pay
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Schwerpunktthema 2020: Auf Augenhöhe verhandeln – WIR SIND BEREIT
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Schwerpunktthema 2019: WERTSACHE Arbeit
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Schwerpunktthema 2018: Transparenz gewinnt.
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Schwerpunktthema 2017: 10 Jahre Equal Pay Day in Deutschland
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Schwerpunktthema 2016: Berufe mit Zukunft. Was ist meine Arbeit wert?
  
 
Schwerpunktthema 2015: Transparenz
 
Schwerpunktthema 2015: Transparenz
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Schwerpunktthema 2011: Rollenstereotype: Weibsbilder - Mannsbilder - Neue Bilder!
 
Schwerpunktthema 2011: Rollenstereotype: Weibsbilder - Mannsbilder - Neue Bilder!
  
==Schwerpunktpartner==
 
Die EPD Kampagne lebt von guten Beispielen aus der Wirtschaft. Nur wenn es gelingt, Unternehmen als Verbündete zu gewinnen, werden wir unser Ziel erreichen. Als Schwerpunktpartner werden Unternehmen gesucht, die das jeweilige Schwerpunktthema vorbildlich umsetzen. Für die aktuelle Kampagne mit dem Thema Transparenz wurden drei Unternehmen gewonnen, die den Prozess der Lohnfindung für die Beschäftigten nachvollziehbar machen und Lösungsmöglichkeiten für den Fall des Konflikts zwischen Arbeitgeber und Mitarbeitenden bieten: Deutsche Telekom AG, oose Innovative Informatik eG und VR Leasing AG.
 
 
Beim Equal Pay Day Forum in Berlin sprach Bernhard Hogenschurz, Bereichsleiter Remuneration and Organization, über die Analysesysteme EG-Check und Logib-D, die die Telekom zur Prüfung ihrer Entgeltstrukturen anwendete.
 
 
Beim Forum in Düsseldorf berichtete Kim Nena Duggen, Vorstandsmitglied bei oose Innovative Informatik, über Erfahrungen mit teamorientierter Lohnfindung.
 
 
Frauke Ewert, Personalleiterin der VR Leasing AG, erläuterte beim Frankfurter EPD Forum, wie der Konzern transparente Vergütungsstrukturen schafft und das Instrument der Mitarbeiterbefragungen erfolgreich einsetzt.
 
  
 
==Aktionen==
 
==Aktionen==
Bereits im ersten Jahr konnte der Equal Pay Day bundesweit rund 60.000 Bürgerinnen und Bürger mobilisieren und verzeichnete rund 180 Aktionen. Seitdem wächst die Vielfalt und Zahl der Aktionen von Jahr zu Jahr. Zahlreiche Verbände, Gewerkschaften, Parteien und Unternehmen schlossen sich den Forderungen des Equal Pay Day an und regionale Aktionsbündnisse haben sich fest etabliert. 2015 wurden über 1.000 Aktionen in hunderten Städten und Gemeinden gemeldet und bekamen eine Menge medialer und politischer Aufmerksamkeit.  
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Bereits im ersten Jahr konnte der Equal Pay Day bundesweit rund 60.000 Bürgerinnen und Bürger mobilisieren und verzeichnete rund 180 Aktionen. Seitdem wächst die Vielfalt und Zahl der Aktionen von Jahr zu Jahr. Zahlreiche Verbände, Gewerkschaften, Parteien und Unternehmen schlossen sich den Forderungen des Equal Pay Day an und regionale Aktionsbündnisse haben sich fest etabliert. 2017 wurden über 1.000 Aktionen in hunderten Städten und Gemeinden gemeldet und erfuhren große mediale und politische Aufmerksamkeit. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war die Forderung der Kampagne im öffentlichen Bewußtsein angekommen. Auch 2018 fanden weit über 1.000 Aktionen rund um den Equal Pay Day statt.
  
Informationen zu [http://www.equalpayday.de/veranstaltungen/ weiteren Veranstaltungen] und den [http://www.equalpayday.de/fileadmin/public/dokumente/Programm_Foren/20141211_Programm_EPD_Foren_Einzelseiten.pdf Foren] finden Sie unter den folgenden Links.
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Informationen zur Kampagne finden Sie auf der [http://www.equalpayday.de Webseite zum Equal Pay Day]. Materialien finden Sie im [http://www.equalpayday.de/toolkit/ Toolkit] und der [http://www.equalpayday.de/mediathek/ Mediathek]. Fotos von Aktionen finden sie unter folgendem [https://www.flickr.com/photos/bpwgermany/albums Link].
 
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[http://www.equalpayday.de Webseite Equal Pay Day]
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==Siehe auch==  
 
==Siehe auch==  
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[http://ec.europa.eu/justice/gender-equality/files/exchange_of_good_practice_ee/de_comments_paper_ee_2013_en.pdf Equal Pay Days -  Exchange of good practices on gender equality - Comments Paper Germany]
 
[http://ec.europa.eu/justice/gender-equality/files/exchange_of_good_practice_ee/de_comments_paper_ee_2013_en.pdf Equal Pay Days -  Exchange of good practices on gender equality - Comments Paper Germany]
  
[http://ec.europa.eu/justice/newsroom/gender-equality/infographs/equal-pay-day-2015/equal-pay-day/index_en.html European Commission: The gender pay gap in the European Union - Infographic]
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[https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php/Gender_pay_gap_statistics European Commission: The gender pay gap in the European Union - Infographic]
  
 
[http://ec.europa.eu/justice/gender-equality/files/gender_pay_gap/gpg_country_factsheet_de_2015_en.pdf European Commission: The gender pay gap in Germany]
 
[http://ec.europa.eu/justice/gender-equality/files/gender_pay_gap/gpg_country_factsheet_de_2015_en.pdf European Commission: The gender pay gap in Germany]
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[http://www.genderpaygap.eu/documents/Factsheet_Germany.pdf Gender Wage Watchers: Fact Sheet - Gender Pay Gap in Germany]
  
 
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Aktuelle Version vom 11. Mai 2023, 10:52 Uhr

Equal Pay Day in Deutschland

Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung in den USA. Die amerikanischen Business and Professional Women (BPW) schufen 1988 mit der Red Purse Campaign ein Sinnbild für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. Diesen Gedanken griff BPW Germany auf und startete 2008 die Initiative Rote Tasche, die den Grundstein für die bundesweite Einführung des Equal Pay Day legte. Der BPW ist eines der größten und ältesten Berufsnetzwerke für angestellte und selbständige Frauen. Der BPW Germany ist Teil des BPW International, der in rund 100 Ländern vertreten ist und Beraterstatus bei den Vereinten Nationen und beim Europarat genießt. Inzwischen findet der Equal Pay Day in über 20 europäischen Ländern statt.

2009 formierte sich auf Initiative des BPW Germany ein nationales Aktionsbündnis bestehend aus der Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG), der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), dem Deutschen Frauenrat (DF) und dem Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU). Das Bündnis konnte bereits im ersten Jahr bundesweit rund 60.000 Bürgerinnen und Bürger mobilisieren und verzeichnete rund 180 Aktionen. Von Jahr zu Jahr wächst die Zahl der AktivistInnen: Beim EPD 2017 wurden über 1.000 Aktionen in Deutschland gemeldet und bekamen eine Menge medialer und politischer Aufmerksamkeit.

Für die Einführung des Equal Pay Day in Deutschland erhielten die Initiatorinnen 2009 den Innovationspreis "Ausgewählter Ort im Land der Ideen". Dr. Bettina Schleicher, Past-Präsidentin des BPW Germany, erhielt im gleichen Jahr für ihr ehrenamtliches Engagement das Bundesverdienstkreuz.

Ursachen und Ziele

In Sachen Lohngerechtigkeit scheint alles mit allem zusammenzuhängen, aber diese Ursachenvielfalt darf nicht entmutigen. Im Wesentlichen sind es fünf Punkte, die sich in vielen Studien als besonders prägend herausstellen.

1. Frauen fehlen in bestimmten Berufen, Branchen und auf den höheren Stufen der Karriereleiter: Diese fortbestehende horizontale und vertikale Segregation des Arbeitsmarktes hat unmittelbare Auswirkungen auf die statistisch messbare Lohnlücke.

2. Frauen unterbrechen oder reduzieren ihre Erwerbstätigkeit häufiger und länger familienbedingt als Männer. Die typisch weiblichen Biografiemuster mit ihren geschlechtsspezifischen Übergangs- und (Wieder-)Einstiegshemmnissen sind geprägt von lange nachwirkenden Einbußen bei der Lohn- und Einkommensentwicklung im Lebenslauf.

3. Frauentypische Berufe sind weiterhin unterbewertet. Aufwertung dieser Berufe heißt nicht nur, die Wahrnehmung des gesellschaftlichen Werts von frauendominierten Berufen zu erhöhen, sondern auch die Bezahlung dieser Berufe zu stärken.

4. Durch fehlende Gehaltstransparenz ist eine Ungleichbehandlung der Bezahlung aufgrund des Geschlechts nicht sichtbar.

5. Gängige Rollenstereotype beeinflussen nach wie vor die Berufswahl von Frauen und Männern.

Ziel ist es daher, mit dem Equal Pay Day die Debatte über die Gründe der Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen in Deutschland in die Öffentlichkeit zu tragen, ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen, zu sensibilisieren und Entscheidende zu mobilisieren, damit sich die Lohnschere schließt.

Geschäftsstelle

Um die Initiative des Equal Pay Day über den Aktionstag hinaus durch ein ganzjähriges Engagement deutlich zu stärken, eröffnete der BPW Germany im September 2011 eine zentrale Stelle zum Equal Pay Day, die durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird.

Die Kampagne stellt Leitfäden für Veranstaltungen, Werbemittel und Informationsmaterial zum Thema Entgeltgleichheit bereit und ist zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zur „geschlechtsspezifischen Lohnlücke“. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Vorbereitung und Durchführung der Equal Pay Day Foren als ganzjährige Veranstaltungsreihe für Unterstützende, Multiplikationsorganisationen, Aktive und Interessierte. In enger Zusammenarbeit mit dem BMFSFJ sowie mit Hilfe von Experten und Partnern aus der Wirtschaft wird auf den Foren alljährlich ein neuer thematischer Schwerpunkt präsentiert und inhaltlich aufbereitet. Im Anschluss an die Foren werden Videos aller Vorträge in der Mediathek und andere hilfreiche Inhalte im Toolkit bereitgestellt.

Beirat

Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig hatte für die Förderperiode 2014-2017 einen Beirat einberufen, der am 1. September 2014 erstmals zusammentrat. Unter Vorsitz der Parlamentarischen Staatssekretärin Elke Ferner unterstützte er das Ministerium und die Geschäftsstelle Forum Equal Pay Day bei der Formulierung und Ausgestaltung der jährlich wechselnden Themenschwerpunkte.

Der Beirat setzte sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes, des Deutschen Frauenrats, des Sozialverbandes Deutschland, der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros, des Bundesforums Männer, des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung sowie des Instituts Arbeit und Qualifikation.

Schwerpunktthemen

Die jährlichen Schwerpunktthemen adressierten jeweils einen Ursachenkomplex der geschlechtsspezifische Lohnlücke, um die Argumente zu bündeln und über die Gründe, die sich zum Teil gegenseitig verstärkten, aufzuklären.

Schwerpunktthema 2023: Die Kunst der gleichen Bezahlung

Schwerpunktthema 2022: Equal pay 4.0 – gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt

Schwerpunktthema 2021: Game Changer – Mach dich stark für equal pay

Schwerpunktthema 2020: Auf Augenhöhe verhandeln – WIR SIND BEREIT

Schwerpunktthema 2019: WERTSACHE Arbeit

Schwerpunktthema 2018: Transparenz gewinnt.

Schwerpunktthema 2017: 10 Jahre Equal Pay Day in Deutschland

Schwerpunktthema 2016: Berufe mit Zukunft. Was ist meine Arbeit wert?

Schwerpunktthema 2015: Transparenz

Schwerpunktthema 2014: "... und raus bist du? Minijobs und Teilzeit nach Erwerbspausen"

Schwerpunktthema 2013: Lohnfindung in den Gesundheitsberufen - Viel Dienst, wenig Verdienst

Schwerpunktthema 2012: Lohnfindung

Schwerpunktthema 2011: Rollenstereotype: Weibsbilder - Mannsbilder - Neue Bilder!


Aktionen

Bereits im ersten Jahr konnte der Equal Pay Day bundesweit rund 60.000 Bürgerinnen und Bürger mobilisieren und verzeichnete rund 180 Aktionen. Seitdem wächst die Vielfalt und Zahl der Aktionen von Jahr zu Jahr. Zahlreiche Verbände, Gewerkschaften, Parteien und Unternehmen schlossen sich den Forderungen des Equal Pay Day an und regionale Aktionsbündnisse haben sich fest etabliert. 2017 wurden über 1.000 Aktionen in hunderten Städten und Gemeinden gemeldet und erfuhren große mediale und politische Aufmerksamkeit. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war die Forderung der Kampagne im öffentlichen Bewußtsein angekommen. Auch 2018 fanden weit über 1.000 Aktionen rund um den Equal Pay Day statt.

Informationen zur Kampagne finden Sie auf der Webseite zum Equal Pay Day. Materialien finden Sie im Toolkit und der Mediathek. Fotos von Aktionen finden sie unter folgendem Link.

Siehe auch

Equal Pay Day

Equal Pay Days - Exchange of good practices on gender equality - Comments Paper Germany

European Commission: The gender pay gap in the European Union - Infographic

European Commission: The gender pay gap in Germany

Gender Wage Watchers: Fact Sheet - Gender Pay Gap in Germany