Equal Pay Day (Aktionstag)

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Der Equal Pay Day veranschaulicht an einem Datum den Unterschied in der durchschnittlichen Bezahlung von Männern und Frauen.

Kampagne

Die amerikanischen Business and Professional Women (BPW) schufen 1988 mit der „Red Purse Campaign“ ein Sinnbild für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. Mit der „Initiative Rote Tasche“ legte der BPW Germany 2008 den Grundstein für die bundesweite Einführung des Equal Pay Day. Die Idee der Umrechnung der Lohnlücke in eine anschauliche Zeitspanne, die in ein Kampagnendatum mündet, mobilisierte bereits im ersten Jahr rund 60.000 Aktive und führt bis heute dazu, dass man über Expertenkreise hinaus über die die Ursachen der Entgeltungleichheit spricht. Inzwischen findet der Equal Pay Day in über 20 europäischen Ländern statt.

Ziel des Equal Pay Days ist, die Debatte über die Gründe der Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen in Deutschland in die Öffentlichkeit zu tragen, ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen, zu sensibilisieren und Entscheider zu mobilisieren, damit sich die Lohnschere schließt.

Der vom Statistischen Bundesamt ermittelte Gender Pay Gap hat vielfältige Ursachen. Um die Argumente zu bündeln und den Handlungsdruck auf die Verantwortlichen des Lohnfindungsprozesses zu erhöhen, setzt die Kampagne Equal Pay Day jedes Jahr einen thematischen Schwerpunkt für den Aktionstag:

Schwerpunktthema 2023: Die Kunst der gleichen Bezahlung

Schwerpunktthema 2022: Equal pay 4.0 – gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt

Schwerpunktthema 2021: Game Changer - Mach dich stark für equal pay!

Schwerpunktthema 2020: Auf Augenhöhe verhandeln;

Schwerpunktthema 2019: WERTSACHE Arbeit;

Schwerpunktthema 2018: Transparenz gewinnt;

Schwerpunktthema 2017: 10 Jahre Equal Pay Day in Deutschland: endlich partnerschaftlich durchstarten;

Schwerpunktthema 2016: Berufe mit Zukunft;

Schwerpunktthema 2015: Transparenz;

Schwerpunktthema 2014: Minijobs und Teilzeit nach Erwerbspausen;

Schwerpunktthema 2013: Gesundheitsberufe;

Schwerpunktthema 2012: Lohnfindung; und

Schwerpunktthema 2011: Rollenstereotype.

Berechnung des Equal Pay Day

Der Equal Pay Day markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der laut Statistischem Bundesamt aktuell 18 Prozent in Deutschland beträgt. Umgerechnet ergeben sich daraus 66 Tage, die Frauen zum Jahresanfang umsonst arbeiten müssen: 18 Prozent von 366 Tagen = 66 Tage. Der nächste Equal Pay Day findet am 6. März 2024 statt (das Jahr 2024 ist ein Schaltjahr).

Interpretation der Berechnung

Angenommen Männer und Frauen bekommen den gleichen Stundenlohn: Dann steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1.1. für ihre Arbeit bezahlt werden.

Mathematisch falsche Interpretationen des Datums tauchen immer wieder auf – z.B. dass am Equal Pay Day Frauen das Gehalt erwirtschaftet haben sollen, dass Männer bereits zum 31.12. des Vorjahres verdient haben.

Walter Joachimiak vom Statistischen Bundesamt erklärt im folgenden Film die Berechnung und die korrekte Interpretation des Equal Pay Day.

Siehe auch

Equal Pay Day in Deutschland | Equal Pay Day in Österreich | Equal Pay Day in der Schweiz