Akteure in Deutschland: Unterschied zwischen den Versionen

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Neben dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Geschäftsstelle Forum Equal Pay Day sind viele weitere Akteure im Bereich Entgeltungleichheit aktiv. Die hier aufgeführte Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern bietet lediglich Anhaltspunkte für das Spektrum der aktiven Akteure im genannten Feld.  
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Neben dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Geschäftsstelle Forum Equal Pay Day sind viele weitere Akteure aus allen gesellschaftlichen Gruppierungen im Bereich Entgeltungleichheit aktiv. Die hier aufgeführte Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern bietet lediglich Anhaltspunkte für das Spektrum der aktiven Akteure im genannten Feld.  
  
 
==Gewerkschaften==
 
==Gewerkschaften==
 
Die Gewerkschaften, wie z.B. der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) oder die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, fordern die Durchsetzung von Entgeltgleichheit in Betrieben. Die Gewerkschaften fordern neben der Schließung der Lohnlücke die stärkere Einbindung des Themas Entgeltgleichheit in Tarifverhandlungen sowie verstärktes Engagement von Betriebsräten.
 
Die Gewerkschaften, wie z.B. der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) oder die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, fordern die Durchsetzung von Entgeltgleichheit in Betrieben. Die Gewerkschaften fordern neben der Schließung der Lohnlücke die stärkere Einbindung des Themas Entgeltgleichheit in Tarifverhandlungen sowie verstärktes Engagement von Betriebsräten.
  
Insgesamt kann festgestellt werden, dass in Unternehmen mit Tarifbindung die Löhne höher ausfallen und die geschlechtsspezifische Entgeltlücke geringer ausfällt als in Unternehmen ohne tarifliche Bindung (die durchschnittliche Entgeltlücke liegt in Deutschland bei 22% (2013)). Dies wird zum einen auf verbindliche Vorgaben in der Eingruppierung von Arbeitnehmern sowie auf die Arbeit von Betriebsräten, die häufiger in tarifgebundenen Unternehmen aktiv sind, zurückgeführt.  
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Insgesamt kann festgestellt werden, dass in Unternehmen mit Tarifbindung die Löhne höher ausfallen und Gender Pay Gap geringer ausfällt als in Unternehmen ohne tarifliche Bindung. Dies wird zum einen auf verbindliche Vorgaben in der Eingruppierung von Arbeitnehmenden sowie auf die Arbeit von Betriebsräten, die häufiger in tarifgebundenen Unternehmen aktiv sind, zurückgeführt.  
  
Darüber hinaus unterstützen die Gewerkschaften das geplante Gesetz zur Umsetzung der Entgeltgleichheit, welches sowohl transparente Vergütungsstrukturen sowie Aufwertung von Frauenberufen beinhalten soll. Neben gesetzlichen Regelungen zur Durchsetzung der Entgeltgleichheit setzen sich die Gewerkschaften für den Mindestlohn sowie eine Regelung zur Rückkehr aus familienbedingten Unterbrechungen ein.  
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Darüber hinaus unterstützen die Gewerkschaften das geplante Gesetz zur Umsetzung der Entgeltgleichheit, welches sowohl transparente Vergütungsstrukturen als auch die Aufwertung von Frauenberufen beinhalten soll. Neben gesetzlichen Regelungen zur Durchsetzung der Entgeltgleichheit setzen sich die Gewerkschaften für den Mindestlohn sowie eine Regelung zur Rückkehr aus familienbedingten Unterbrechungen ein.  
  
 
Die Gewerkschaften machen am Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit auf Entgeltungleichheit in Unternehmen aufmerksam und rufen dazu auf, Verdienststrukturen, Eingruppierungen und Gehaltssysteme auf geschlechterspezifische Diskriminierung hin zu überprüfen.   
 
Die Gewerkschaften machen am Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit auf Entgeltungleichheit in Unternehmen aufmerksam und rufen dazu auf, Verdienststrukturen, Eingruppierungen und Gehaltssysteme auf geschlechterspezifische Diskriminierung hin zu überprüfen.   
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===Deutscher Frauenrat===
 
===Deutscher Frauenrat===
Neben der Durchsetzung des Entgeltgleichheitsgrundsatzes fordert der Deutscher Frauenverband, als Dachverband verschiedener Frauenverbände, die Rahmenbedingungen für Frauen zu verbessern. Dazu gehören gesetzliche Rahmenbedingungen, der Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten, die Überprüfungen von Entgeltstrukturen und Arbeitsbewertungsverfahren sowie die Einführung des Verbandsklagerechts im Bereich der Gleichstellungsfragen.  
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Neben der Durchsetzung des Entgeltgleichheitsgrundsatzes fordert der Deutsche Frauenrat, als Dachverband verschiedener Frauenverbände, die Rahmenbedingungen für Frauen zu verbessern. Dazu gehören gesetzliche Rahmenbedingungen, der Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten, die Überprüfungen von Entgeltstrukturen und Arbeitsbewertungsverfahren sowie die Einführung des Verbandsklagerechts im Bereich der Gleichstellungsfragen.  
  
 
===Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG)===
 
===Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG)===
 
In der BAG haben sich die hauptamtlichen und kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten zusammengeschlossen. Neben den bereits beschlossenen Maßnahmen - Mindestlohn und Frauenquote - fordert die BAG die systematische und diskriminierungsfreie Bewertung der Arbeitsleistungen von Frauen, ein Verbandsklagerecht im Bereich der Gleichstellungsfragen sowie die konsequente Unterstützung egalitärer Lebensmodelle.
 
In der BAG haben sich die hauptamtlichen und kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten zusammengeschlossen. Neben den bereits beschlossenen Maßnahmen - Mindestlohn und Frauenquote - fordert die BAG die systematische und diskriminierungsfreie Bewertung der Arbeitsleistungen von Frauen, ein Verbandsklagerecht im Bereich der Gleichstellungsfragen sowie die konsequente Unterstützung egalitärer Lebensmodelle.
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===Business and Professional Women===
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2007 bringt Isinay Kemmler die „Red Purse Campage“ von den USA nach Deutschland. Daraus entsteht die Kampagne „Equal Pay Day“, die 2008 zum ersten Mal mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bundesweit durchgeführt wird.
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Ebenfalls mit Unterstützung des Ministeriums und der zuständigen Ministerin wird 2009 für den EPD ein Bündnis aus Frauenorganisationen und Wirtschaftsverbänden gegründet, für das der BPW federführend ist. Drei Jahre, von 2009 bis 2011, soll auf die Entgeltungleichheit aufmerksam und die Gründe dafür bekannt gemacht werden . Von den Medien wird dieser Kampagne große Aufmerksamkeit entgegen gebracht.
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Der EPD wird mittlerweile an verschiedenen Terminen in Europa und auch international begangen.
  
 
==Weitere Verbände==
 
==Weitere Verbände==
  
 
===Sozialverband Deutschland===
 
===Sozialverband Deutschland===
Der Sozialverband Deutschland (SoVD), als Vertreter der Rentner, Patienten und gesetzlich Krankenversicherten sowie der pflegebedürftigen und behinderten Menschen, fordert zum Thema Entgeltgleichheit Gehaltsstrukturen zu überprüfen, Kinderbetreuungsangebote auszubauen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer zu fördern.  
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Der Sozialverband Deutschland (SoVD), als Vertreter der Rentner, Patienten und gesetzlich Krankenversicherten sowie der pflegebedürftigen und behinderten Menschen, fordert zum Thema Entgeltgleichheit, Gehaltsstrukturen zu überprüfen, Kinderbetreuungsangebote auszubauen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer zu fördern.  
  
 
===Bundesforum Männer===
 
===Bundesforum Männer===
Das Bundesforum Männer fordert als Dachverband verschiedener Männerorganisationen vor allem Rollenstereotype zu überwinden sowie die Rollen von Frauen und Männern in Arbeit, Partnerschaft und Familie zu überdenken.
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Das Bundesforum Männer fordert als Dachverband verschiedener Männerorganisationen vor allem, Rollenstereotype zu überwinden sowie die Rollen von Frauen und Männern in Arbeit, Partnerschaft und Familie zu überdenken.
  
 
==Weitere Akteure==
 
==Weitere Akteure==
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===Antidiskriminierungsstelle des Bundes===
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Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes unterstützt Personen, die nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz Benachteiligungen erfahren haben. Sie ist Anlaufstelle für Informationen, Beratung, rechtliche Fragen sowie Fragen zur Schlichtung von Konflikten. Dieses Angebot schließt den Themenkomplex Entgeltgleichheit mit ein.
  
 
===Hans-Böckler-Stiftung===
 
===Hans-Böckler-Stiftung===
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===Koordinierungsstelle Logib-D===
 
===Koordinierungsstelle Logib-D===
Lohngleichheit im Betrieb – Deutschland - [http://www.logib-d.de/startseite/ Logib-D] bietet die Möglichkeit Gehaltsstrukturen in Unternehmen zu untersuchen und ggf. diskriminierenden Komponenten zu identifizieren.  
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[http://www.logib-d.de/startseite/ Lohngleichheit im Betrieb – Deutschland (Logib-D)] bietet die Möglichkeit Gehaltsstrukturen in Unternehmen zu untersuchen und ggf. diskriminierenden Komponenten zu identifizieren.  
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
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[http://www.frauenbeauftragte.de/bag-themen/epd-2014/ BAG]
 
[http://www.frauenbeauftragte.de/bag-themen/epd-2014/ BAG]
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[http://www.bpw-germany.de/ BPW Germany]
  
 
[http://www.sovd.de/2434.0.html SoVD]
 
[http://www.sovd.de/2434.0.html SoVD]
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[http://www.bundesforum-maenner.de/2014/10/vereinbarkeit-von-familie-und-beruf-fuer-vaeter/ Bundesforum Männer]
 
[http://www.bundesforum-maenner.de/2014/10/vereinbarkeit-von-familie-und-beruf-fuer-vaeter/ Bundesforum Männer]
  
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[http://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/ThemenUndForschung/Entgeltgleichheit/Entgeltgleichheit_node.html Antidiskriminierungsstelle des Bundes]
  
 
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==

Version vom 21. April 2015, 14:19 Uhr

Neben dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Geschäftsstelle Forum Equal Pay Day sind viele weitere Akteure aus allen gesellschaftlichen Gruppierungen im Bereich Entgeltungleichheit aktiv. Die hier aufgeführte Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern bietet lediglich Anhaltspunkte für das Spektrum der aktiven Akteure im genannten Feld.

Gewerkschaften

Die Gewerkschaften, wie z.B. der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) oder die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, fordern die Durchsetzung von Entgeltgleichheit in Betrieben. Die Gewerkschaften fordern neben der Schließung der Lohnlücke die stärkere Einbindung des Themas Entgeltgleichheit in Tarifverhandlungen sowie verstärktes Engagement von Betriebsräten.

Insgesamt kann festgestellt werden, dass in Unternehmen mit Tarifbindung die Löhne höher ausfallen und Gender Pay Gap geringer ausfällt als in Unternehmen ohne tarifliche Bindung. Dies wird zum einen auf verbindliche Vorgaben in der Eingruppierung von Arbeitnehmenden sowie auf die Arbeit von Betriebsräten, die häufiger in tarifgebundenen Unternehmen aktiv sind, zurückgeführt.

Darüber hinaus unterstützen die Gewerkschaften das geplante Gesetz zur Umsetzung der Entgeltgleichheit, welches sowohl transparente Vergütungsstrukturen als auch die Aufwertung von Frauenberufen beinhalten soll. Neben gesetzlichen Regelungen zur Durchsetzung der Entgeltgleichheit setzen sich die Gewerkschaften für den Mindestlohn sowie eine Regelung zur Rückkehr aus familienbedingten Unterbrechungen ein.

Die Gewerkschaften machen am Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit auf Entgeltungleichheit in Unternehmen aufmerksam und rufen dazu auf, Verdienststrukturen, Eingruppierungen und Gehaltssysteme auf geschlechterspezifische Diskriminierung hin zu überprüfen.

Frauenverbände

Deutscher Frauenrat

Neben der Durchsetzung des Entgeltgleichheitsgrundsatzes fordert der Deutsche Frauenrat, als Dachverband verschiedener Frauenverbände, die Rahmenbedingungen für Frauen zu verbessern. Dazu gehören gesetzliche Rahmenbedingungen, der Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten, die Überprüfungen von Entgeltstrukturen und Arbeitsbewertungsverfahren sowie die Einführung des Verbandsklagerechts im Bereich der Gleichstellungsfragen.

Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG)

In der BAG haben sich die hauptamtlichen und kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten zusammengeschlossen. Neben den bereits beschlossenen Maßnahmen - Mindestlohn und Frauenquote - fordert die BAG die systematische und diskriminierungsfreie Bewertung der Arbeitsleistungen von Frauen, ein Verbandsklagerecht im Bereich der Gleichstellungsfragen sowie die konsequente Unterstützung egalitärer Lebensmodelle.

Business and Professional Women

2007 bringt Isinay Kemmler die „Red Purse Campage“ von den USA nach Deutschland. Daraus entsteht die Kampagne „Equal Pay Day“, die 2008 zum ersten Mal mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bundesweit durchgeführt wird.

Ebenfalls mit Unterstützung des Ministeriums und der zuständigen Ministerin wird 2009 für den EPD ein Bündnis aus Frauenorganisationen und Wirtschaftsverbänden gegründet, für das der BPW federführend ist. Drei Jahre, von 2009 bis 2011, soll auf die Entgeltungleichheit aufmerksam und die Gründe dafür bekannt gemacht werden . Von den Medien wird dieser Kampagne große Aufmerksamkeit entgegen gebracht.

Der EPD wird mittlerweile an verschiedenen Terminen in Europa und auch international begangen.

Weitere Verbände

Sozialverband Deutschland

Der Sozialverband Deutschland (SoVD), als Vertreter der Rentner, Patienten und gesetzlich Krankenversicherten sowie der pflegebedürftigen und behinderten Menschen, fordert zum Thema Entgeltgleichheit, Gehaltsstrukturen zu überprüfen, Kinderbetreuungsangebote auszubauen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer zu fördern.

Bundesforum Männer

Das Bundesforum Männer fordert als Dachverband verschiedener Männerorganisationen vor allem, Rollenstereotype zu überwinden sowie die Rollen von Frauen und Männern in Arbeit, Partnerschaft und Familie zu überdenken.

Weitere Akteure

Antidiskriminierungsstelle des Bundes

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes unterstützt Personen, die nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz Benachteiligungen erfahren haben. Sie ist Anlaufstelle für Informationen, Beratung, rechtliche Fragen sowie Fragen zur Schlichtung von Konflikten. Dieses Angebot schließt den Themenkomplex Entgeltgleichheit mit ein.

Hans-Böckler-Stiftung

Die Hans-Böckler-Stiftung ist auf vielfältige Weise im Bereich Entgeltgleichheit aktiv. Zum einen werden auf dem Gender Portal des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Böckler-Stiftung regelmäßig Daten und Analysen zum Thema veröffentlicht. Zum anderen bietet der Lohnspiegel die Möglichkeit, das eigene Gehalt mit dem branchen- und regionsüblichen Gehalt zu vergleichen. Weiterhin kann mit Hilfe des EG-Check die Arbeitsbewertung in Unternehmen untersucht werden.

Koordinierungsstelle Logib-D

Lohngleichheit im Betrieb – Deutschland (Logib-D) bietet die Möglichkeit Gehaltsstrukturen in Unternehmen zu untersuchen und ggf. diskriminierenden Komponenten zu identifizieren.

Quellen

BMFSFJ: Entgeltungleichheit

DGB

DGB: Frauen profitieren besonders deutlich von Tarifbindung

Verdi

Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit

Deutscher Frauenrat: Entgeltlich gleich

BAG

BPW Germany

SoVD

Bundesforum Männer

Antidiskriminierungsstelle des Bundes

Siehe auch

Verband deutscher Unternehmerinnen

Bundesverband der Deutschen Arbeitgeber