Gender Pay Gap

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Unbereinigter Gender Pay Gap

Der Gender Pay Gap (GPG) beschreibt die geschlechtsspezifische Lohnlücke: den prozentualen Unterschied im durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Männern und Frauen (bezogen auf den durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Männern). Der Unterschied ist auf 18 Prozent gesunken. Bei den 18 Prozent handelt es sich um den „unbereinigten“ Gender Pay Gap.

Den Gender Pay Gap von 18 Prozent berechnet das Statistische Bundesamt. Es geht nicht darum, nur einzelne Branchen oder Positionen, sondern den Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zu vergleichen. Der unbereinigte GPG kann als Kernindikator fortbestehender gesellschaftlicher Ungleichbehandlungen von Frauen im Erwerbsleben dienen. In dieser einen Messgröße verdichten sich (fast) alle Facetten der Probleme, mit denen Frauen im Erwerbsleben weiter konfrontiert werden. So wird auch der Teil des GPG erfasst, der z.B. durch schlechtere Zugangschancen von Frauen hinsichtlich bestimmter Berufe oder Karrierestufen, die möglicherweise ebenfalls das Ergebnis benachteiligender Strukturen sind. Rechnet man bei der bereinigten GPG die strukturellen Ursachen heraus, zeigt man zwar, dass man diese erkannt hat, diskutiert den Problemzusammenhang aber nicht mehr in dieser Gesamtheit.

Mehr unter Destatis: Wie wird der Gender Pay Gap erhoben und berechnet?

Unterschiede zwischen den Bundesländern

Die Unterschied zwischen den Bundesländern ist bereits über viele Jahre hinweg stabil. Der Gender Pay Gap beträgt in den neuen Bundesländern 7 Prozent, in Westdeutschland inkl. Berlin 19 Prozent.

Deutschland im EU-Vergleich

Innerhalb der EU beträgt der Gender Pay Gap derzeit 13 Prozent. Deutschland steht mit 18 Prozent am unteren Ende der Skala.

Bereinigter Gender Pay Gap

Es gibt strukturelle, arbeitsmarktrelevante Merkmale, die zu den verschieden hohen Verdiensten führen, z.B. sind Frauen und Männer in unterschiedlich gut bezahlten Branchen und Berufen tätig. Für den „bereinigten“ Gender Pay Gap werden diese Merkmale herausgerechnet. Danach bleiben noch 6 Prozent Verdienstunterschied bestehen – von Männern und Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiographien. Aber auch hier können nicht alle Ursachen (wie Erwerbsunterbrechungen oder Verhandlungsstärke) berücksichtigt werden.

Wahrnehmung des Gender Pay Gaps in der Öffentlichkeit

Glassdoor Studie zum Gender Pay Gap in 7 Industriestaaten

Studie zur Wahrnehmung von Lohngerechtigkeit in Deutschland

Studie zu Wünschen und Lebensrealitäten von Frauen zwischen 30 und 50 in Deutschland

Studie zu Lebenserwerbseinkommen von Frauen und Männern in Deutschland

Erwerbs- und Sorgearbeit gemeinsam neu gestalten: Gutachten für den Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung (2017)

DIW Wochenbericht: Gender Pay Gap

Eurobarometer zu Gleichstellung

Gapsquare: Gender Pay Gap Regulations

Quellen

DESTATIS: Verdienste & Verdienstunterschiede

DESTATIS: Verdienste auf einen Blick

Siehe auch

DESTATIS: Auf dem Weg zur Gleichstellung?

Eurostat: Gender Statistics

OECD: Gender Wage Gap

Freakonomics: The True Story of the Gender Pay Gap

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