Indizes

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Dieser Artikel benennt verschiedene Indizes zur Messung von Gleichstellung. Dabei erhebt diese Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Gender Equality Index

Der Weg zum Gender Equality Index[1] wurde erstmals mit der Europäischen Strategie zur Gleichstellung von Frauen und Männern 2006-2010 beschritten.[2] In dieser Strategie wurde der Bedarf für einen solchen Index formuliert, da bisher verschiedene politische Instrumente zur Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen in Europa in Kraft getreten sind, die Messung ihrer Effektivität bislang jedoch nicht zusammenhängend und für alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union möglich war.

In der folgenden Strategie zur Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen 2010-2015[3] wurde der Gender Equality Index ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Resultate verschiedener politischer Instrumente zu messen und darzustellen. Das European Institute for Gender Equality wurde beauftragt, den Gender Equality Index zu entwickeln und durchzuführen. Ziel ist, mit diesem Index verschiedene Aspekte der Gleichstellung sowie ihre Zusammenhänge darstellen zu können. 2013 wurden die ersten Ergebnisse veröffentlicht.

Indikatoren

Mit dem Index wird Gleichstellung messbar. Ein Wert von 100 zeigt absolute Gleichstellung und der Wert 1 absolute Diskriminierung an.

Der Index wird weiter in sechs Indikatoren unterteilt: Arbeit, Geld, Wissen, Zeit, Macht und Gesundheit. Im Folgenden werden die jeweiligen Unterindikatoren gelistet:

- Arbeit: Arbeitsmarktpartizipation von Frauen sowie Segregation und Qualität von Arbeit

- Geld: Finanzielle Ressourcen und wirtschaftliche Situation

- Wissen: Bildungsabschluss und lebenslanges Lernen

- Zeit: Pflege- und Betreuungsarbeit sowie Zeit von sozialen Aktivitäten

- Macht: Ausübung von Führungspositionen in Politik und Wirtschaft

- Gesundheit: Gesundheitsstatus und Zugang zum Gesundheitssystem

Daten zu Gewalt gegen Frauen sowie den Überschneidungen der verschiedenen Indikatoren sollen folgen.

Europa

Der Indexwert für die EU liegt zur Zeit bei 66,2. Damit ist das Ziel, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Frauen und Männer absolut gleichgestellt leben, zur Hälfte erreicht. Aus diesem Grund fordert das European Institute for Gender Equality weitere Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen auf europäischer Ebene.

Spitzenreiter mit einem Wert von 82,6 ist Schweden; Schlusslicht ist Griechenland mit einem Wert von 50,0.

Deutschland

Deutschland liegt mit einem Indexwert von 65,5 etwas über EU-Durchschnitt (Referenzjahr 2015). Damit konnten Deutschland den Index-Wert seit 2005 kontinuierlich von 49,7 steigern. Insgesamt schneiden Frauen in Deutschland in den Bereichen Arbeit, Zeit und Macht und Gesundheit durchschnittlich ab. Überdurchschnittlich sind Frauen in den Bereichen Geld und Zeit aufgestellt. Deutschland steht hingegen unter EU-Durchschnitt in Bezug zu Wissen.

Gender Inequality Index

Der Gender Inequality Index (GII)[4] - berechnet vom United Nations Development Programme - misst Diskriminierung von Frauen in den folgenden drei Bereichen:

- Reproduktive Gesundheit: Müttersterblichkeit und Anteil von Geburten bei jungen Frauen

- Teilhabe: Anteil von Frauen in Parlamenten und Anteil von Frauen mit mindestens Sekundarschulabschluss

- Wirtschaftlicher Status: Arbeitsmarktpartizipation von Frauen

Der GII ist Teil der Human Development Index.

Gender Equity Index

Social Watch berechnet mit dem Gender Equity Index[5] Gerechtigkeit von Männern und Frauen. Der Index wird mit Hilfe von Daten in den Bereichen wirtschaftliche und politische Teilhabe sowie Bildungsstand errechnet. Im Vergleich zu anderen Indizes werden beim Gender Equity Index verstärkt entwicklungspolitische Aspekte mit einbezogen.

Global Gender Gap Report

Das Weltwirtschaftsforum veröffentlicht jährlich den Global Gender Gap Report[6], in dem fast alle Länder in einem Ranking gelistet werden. Für die Berechnung des Index werden Daten zu Bildungsstand, wirtschaftlicher und politischer Teilhabe sowie zur Gesundheit erhoben und einbezogen. Ziel des Indizes ist die Parität von Frauen und Männern aufzuzeigen.

Das aktuelle Ranking führt Island an. Deutschland liegt auf dem 13. Platz des Rankings (2016). Vor allem die skandinavischen Länder sind unter den Top Ten zu finden.

Social Institutions and Gender Index

Der Social Institutions and Gender Index (SIGI)[7] umfasst die Analyse formeller und informeller Gesetze, diskriminierenden Einstellungen und Handlungen sowie Möglichkeiten zur Befähigung (empowerment) von Mädchen und Frauen. Insgesamt werden im SIGI qualitative und quantitative Daten zusammengefasst, um ein ganzheitliches Bild der Diskriminierung von Mädchen und Frauen in sozialen Institutionen zu erhalten.

Daten werden dabei zu folgenden Bereichen einbezogen: Familienrecht, körperliche Unversehrtheit, Voreingenommenheit gegenüber Töchtern (son bias), beschränkte Ressourcen sowie eingeschränkte Freiheiten. Die Analyse umfasst 160 Staaten.

Einzelnachweise

  1. Gender Equality Index Europa
  2. Ein Fahrplan für die Gleichstellung von Frauen und Männern 2006-2010
  3. Strategie für die Gleichstellung von Frauen und Männern 2010-2015
  4. Gender Inequality Index
  5. Gender Equity Index
  6. Global Gender Gap Report
  7. Social Institutions & Gender Index

Quellen

Gender Equality Index Report 2017

Gender Equality Index Europa

Gender Inequality Index

Gender Equity Index

Gender Equity Index: Länderprofil Deutschland

Global Gender Gap Report 2016

Global Gender Gap Report: Länderprofil Deutschland

Social Institutions & Gender Index

Siehe auch

Gender Equality Index: Länderprofil Deutschland

European Institute for Gender Equality