Gender Pension Gap: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. Juli 2018, 10:02 Uhr

Berechnung des Gender Pension Gaps

"Der Wert des Gender Pension Gap soll die Lücke zwischen dem eigenen Alterssicherungseinkommen der Frauen gegenüber dem der Männer aufzeigen. Je größer der Gender Pension Gap ausfällt, desto niedriger sind die durchschnittlichen eigenen Alterssicherungsleistungen der Frauen im Vergleich zu denen der Männer."[1]

Gender Pension Gap in Deutschland

Der Berechnung des Gender Pension Gaps in Deutschland liegen die Studien zur Alterssicherung in Deutschland (ASID; durchgeführt von TNS Infratest für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales; veröffentlicht seit 1986 in Abständen von meist vier Jahren; letzte Veröffentlichung 2014/2015).

Zentrale Ergebnisse einer Studie des BMFSFJ aus dem Jahr 2011 zum Gender Pension Gap sind in Deutschland sind:

"- Bei der Betrachtung der alten und neuen Länder wird deutlich, dass der Gender Pension Gap im Osten mit 36,7 % deutlich niedriger ausfällt als im Westen (63,8 %).

- Verheiratete und Verwitwete weisen einen deutlich höheren Gender Pension Gap auf (63,8 % bzw. 65,4 %) als Geschiedene und Ledige (18,8 % bzw. 9,0 %). Bei Geschiedenen ist zu beachten, dass die Aufteilung der während der Ehe erworbenen Ansprüche großen Einfluss auf die Höhe der eigenständigen Alterssicherungsansprüche der Geschiedenen hat.

- Je höher der Berufsabschluss ist, desto geringer ist der Gender Pension Gap (mit Hochschulabschluss 35,6 %, ohne Berufsabschluss 58,1 %).

- Die jüngeren Alterskohorten der Untersuchung weisen deutlich niedrigere Werte auf als diejenigen, deren Erwerbsbiografie weit zurückliegt (65- bis 70-Jährige 54,3 %, über 80-Jährige 66,0 %).

- Die Auswirkungen der gemeinsamen Entscheidung für Ehe und Kinder auf die Höhe der Alterssicherungseinkommen von Frauen und Männern sind in den alten Ländern stark geschlechtsspezifisch. Der Gender Pension Gap für Verheiratete mit Kindern beträgt 69,6 %, für Verheiratete ohne Kinder 51,6 %. In den neuen Ländern fallen diese Unterschiede mit Werten von 39,6 % und 34,3 % absolut und relativ deutlich geringer aus."[2]

Die Daten der OECD erfassen den Gender Pension Gap international und zeigen dabei ein deutliches Bild. Der Gender Pension Gap beträgt in Deutschland 44,8 %. Damit hat Deutschland den höchsten Pension Gap unter den OECD-Staaten zu verzeichnen. Der OECD-Durchschnitt liegt hier bei 27,9%.

Die Daten des DIW bestätigen ebenso das gezeigt Bild. Der hier errechnete Gender Pension Gap lag für das Jahr 2014 bei 42 Prozent.[3] [4]

Ursachen des Gender Pension Gap

Drei zentrale Ursachen wurden identifiziert:

1. Die Verknüpfung des Rentensystems mit individuellen Erwerbsbiografien,

2. Familienmodelle, die auch im Rentensystem verankert sind. Hierzu zählt neben dem "Ernährermodell", auch die geschlechterspezifische Arbeitsteilung sowie bezahlte Erwerbs- und unbezahlte Pflegearbeit, und

3. die Ausgestaltung und Inanspruchnahme der nicht-staatlichen Zusatzsicherung und das Sparverhalten von Frauen.[5]

Einzelnachweise

  1. BMFSFJ (2011): Gender Pension Gap, S. 9
  2. BMFSFJ (2011): Gender Pension Gap, S. 8
  3. DIW: Der Gender Pension Gap verstärkt die Einkommensungleichheit von Männern und Frauen im Rentenalter
  4. DIW: Gender Pension Gap
  5. Bundeszentrale für politische Bildung (2015). Ausbau der Alterssicherung von Frauen

Siehe auch

BMFSFJ (2011): Gender Pension Gap

Studien zur Alterssicherung in Deutschland

WSI (2016). Große Rentenlücke zwischen Männern und Frauen

Europäische Kommission (2013). The Gender Pension Gap in the European Union

Europäische Kommission (2015). Men, Women and Pensions

Europäisches Parlament (2016). The Gender Pension Gap: Differences between Mothers and Women without Children

EIGE (2015). Gender Gaps in Pensions in the EU

OECD: Gleichstellung der Geschlechter - Länderprofil Deutschland

WSI: Alterseinkommen von Frauen und Männern

WSI: Große Rentenlücke zwischen Männern und Frauen

Sozialversicherung