Führungspositionen und Frauenquote: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Equal Pay Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Quellen)
(Women on Board-Index)
Zeile 14: Zeile 14:
 
Der Verein [http://www.fidar.de/home.html Frauen in die Aufsichtsräte e.V. (FidAR)] hat im Jahr 2011 die erste Studie zum [http://www.fidar.de/wob-indizes.html Women on Board-Index] vorgelegt. Ziel dieser Studie ist es, die Entwicklung des Frauenanteils in den Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft zu zeigen. Dabei wird der Anteil von Frauen in den Aufsichtsräten der 160 im DAX, MDAX, SDAX und TecDAX notierten Unternehmen in Deutschland untersucht.  
 
Der Verein [http://www.fidar.de/home.html Frauen in die Aufsichtsräte e.V. (FidAR)] hat im Jahr 2011 die erste Studie zum [http://www.fidar.de/wob-indizes.html Women on Board-Index] vorgelegt. Ziel dieser Studie ist es, die Entwicklung des Frauenanteils in den Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft zu zeigen. Dabei wird der Anteil von Frauen in den Aufsichtsräten der 160 im DAX, MDAX, SDAX und TecDAX notierten Unternehmen in Deutschland untersucht.  
  
"Der Frauenanteil in Aufsichtsräten beträgt 2014 18,9 Prozent. Auf der Anteilseignerseite liegt der Frauenanteil im Verhältnis zum Gesamtaufsichtsrat bei 9,4 Prozent, der Anteil der Arbeitnehmervertreterinnen im Verhältnis zum Gesamtaufsichtsrat bei 9,5 Prozent. Von den Vorständen sind nur 5,8 Prozent weiblich (Stand 30.09.2014). Kumuliert liegt der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen bei 12,4 Prozent."<ref>[http://www.fidar.de/wob-index/uebersicht.html FidAR zeiht Bilanz]</ref>
+
"Der Frauenanteil in Aufsichtsräten beträgt 2014 18,9 Prozent. Auf der Anteilseignerseite liegt der Frauenanteil im Verhältnis zum Gesamtaufsichtsrat bei 9,4 Prozent, der Anteil der Arbeitnehmervertreterinnen im Verhältnis zum Gesamtaufsichtsrat bei 9,5 Prozent. Von den Vorständen sind nur 5,8 Prozent weiblich (Stand 30.09.2014). Kumuliert liegt der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen bei 12,4 Prozent."<ref>[http://www.fidar.de/wob-index/uebersicht.html FidAR zieht Bilanz]</ref>
  
 
==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==

Version vom 4. Juni 2015, 10:41 Uhr

Führungspositionen

Frauen unterbrechen immer noch häufiger und länger ihre Erwerbstätigkeit aus familiären Gründen als Männer und steigen weniger häufig in Führungspositionen auf, was allenfalls in Teilen durch unterschiedliche Präferenzen zu erklären ist. Vielmehr werden die unterschiedlichen Erwerbsverläufe von Frauen und Männern durch institutionelle Regelungen, durch die (fehlende) Verfügbarkeit sozialer Dienstleistungen, durch Strukturen des Arbeitsmarktes, aber auch durch traditionelle Rollenbilder und Stereotype, die das Verhalten unterschiedlicher Akteure beeinflussen, geprägt.

Im Karriereverlauf erweisen sich insbesondere der Familienstand sowie die Arbeitszeit als entscheidende Einflussfaktoren auf die (unterschiedlichen) Karriereverläufe von Männern und Frauen. Der nach wie vor hohe Anteil von Ehemännern unter den Führungskräften spiegelt die hohe Bedeutung des Status Ehe wider. Die Analysen zeigen allerdings, dass nur für Männer die Ehe die wichtigste Rolle für den Einstieg in die Führungsposition spielt; westdeutsche Frauen in Führungspositionen sind vergleichsweise seltener verheiratet und häufiger ohne Kinder im Haushalt als Männer in Führungspositionen: 70 % der Frauen in Führungspositionen waren im Jahr 2006 kinderlos, 77 % in 2008.

Hinsichtlich des zweiten Einflussfaktors auf die Karriereverläufe, der Arbeitszeit, zeigen sich ebenfalls deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede. So müssen sich Frauen in Führungspositionen gegenwärtig den zeitlichen Anforderungen männlich geprägter Führungsetagen stark anpassen, um Karriere zu machen. Diese Arbeitszeit- und gleichermaßen Führungskulturen haben auch für Männer negative Effekte, die ihren Aufstieg über Vollzeiterwerbstätigkeit und überdurchschnittliche Arbeitszeiten realisieren müssen. Wie Busch und Holst zeigen, stellt Teilzeitarbeit in Führungsetagen bislang eine Ausnahme dar.

Frauenquote

Im März 2015 hat der Bundestag "eine verbindliche Frauenquote von 30 Prozent bei der Neubesetzung von Aufsichtsräten von 108 börsennotierten und mitbestimmungspflichtigen Unternehmen eingeführt."[1] Gelingt es nicht, den Platz im Aufsichtsrat mit einer Frau zu besetzen, so muss der zu besetzende Stuhl leer bleiben. Gleichzeitig wird es künftig feste Zielvorgaben für rund 3.500 Unternehmen geben.

Die Frauenquote wurde über Jahre hinweg in der Politik diskutiert, bis sie nun beschlossen wurde. Die Dikussionen drehten sich u.a um Quotenfrauen, flexible und nicht bindende Vorgaben, die sog. Flexiquote, und um die grundsätzliche Frage, ob die Quote notwendig sei. Fest steht allerdings, dass Frauen in Führungspositionen bislang unterrepräsentiert sind und dass das Potential von hoch qualifizierten Frauen bisher zu wenig genutzt worden ist. Darüber hinaus zeigt die Studie "Frauen in Führungspositionen", dass sowohl Frauen als auch Männer in Führungspositionen angeben, dass eine freiwillige Lösung zur Steigerung des Frauenanteils in Führungspositionen nicht zielführend sei.

Women on Board-Index

Der Verein Frauen in die Aufsichtsräte e.V. (FidAR) hat im Jahr 2011 die erste Studie zum Women on Board-Index vorgelegt. Ziel dieser Studie ist es, die Entwicklung des Frauenanteils in den Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft zu zeigen. Dabei wird der Anteil von Frauen in den Aufsichtsräten der 160 im DAX, MDAX, SDAX und TecDAX notierten Unternehmen in Deutschland untersucht.

"Der Frauenanteil in Aufsichtsräten beträgt 2014 18,9 Prozent. Auf der Anteilseignerseite liegt der Frauenanteil im Verhältnis zum Gesamtaufsichtsrat bei 9,4 Prozent, der Anteil der Arbeitnehmervertreterinnen im Verhältnis zum Gesamtaufsichtsrat bei 9,5 Prozent. Von den Vorständen sind nur 5,8 Prozent weiblich (Stand 30.09.2014). Kumuliert liegt der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen bei 12,4 Prozent."[2]

Einzelnachweise

  1. Deutscher Bundestag (2015). Frauenquote für die Top Positionen beschlossen
  2. FidAR zieht Bilanz

Quellen

BMFSFJ (2011). Neue Wege - Gleiche Chancen. Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebenslauf. Erster Gleichstellungsbericht.

Busch, A. & Holst, E. (2010). Führungskräftemonitor 2010. DIW Berlin. S. 58.

Deutscher Bundestag (2015). Frauenquote für die Top Positionen beschlossen

Deutscher Bundestag (2015). Bundestag stimmt über die Frauenquote ab

Das Parlament (2015). Die Quote kommt

BMFSFJ (2010). Frauen in Führungspositionen - Barrieren und Brücken.

FidAR zieht Bilanz

Studie zum Women on Board-Index

Siehe auch

Berliner Erklärung zur Frauenquote

Spitzenfrauen fragen Spitzenkandidaten