Equal Pay Day (Aktionstag)

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Der Equal Pay Day veranschaulicht an einem Datum den Unterschied in der durchschnittlichen Bezahlung von Männern und Frauen.

Kampagne

Die amerikanischen Business and Professional Women (BPW) schufen 1988 mit der „Red Purse Campaign“ ein Sinnbild für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. Mit der „Initiative Rote Tasche“ legte der BPW Germany 2008 den Grundstein für die bundesweite Einführung des Equal Pay Day. Die Idee der Umrechnung der Lohnlücke in eine anschauliche Zeitspanne, die in ein Kampagnendatum mündet, mobilisierte bereits im ersten Jahr rund 60.000 Aktive und führt bis heute dazu, dass man über Expertenkreise hinaus über die die Ursachen der Entgeltungleichheit spricht. Inzwischen findet der Equal Pay Day in über 20 europäischen Ländern statt.

Ziel des Equal Pay Days ist, die Debatte über die Gründe der Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen in Deutschland in die Öffentlichkeit zu tragen, ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen, zu sensibilisieren und Entscheider zu mobilisieren, damit sich die Lohnschere schließt.

Der vom Statistischen Bundesamt ermittelte Gender Pay Gap hat vielfältige Ursachen. Um die Argumente zu bündeln und den Handlungsdruck auf die Verantwortlichen des Lohnfindungsprozesses zu erhöhen, setzt die Kampagne Equal Pay Day jedes Jahr einen thematischen Schwerpunkt für den Aktionstag:

2018 – Transparenz gewinnt;

2017 – 10 Jahre Equal Pay Day in Deutschland: endlich partnerschaftlich durchstarten;

2016 – Berufe mit Zukunft;

2015 – Transparenz;

2014 – Minijobs und Teilzeit nach Erwerbspausen;

2013 – Gesundheitsberufe;

2012 – Lohnfindung; und

2011 – Rollenstereotype.

Berechnung des Equal Pay Day

Der Equal Pay Day markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der laut Statistischem Bundesamt aktuell 21 Prozent in Deutschland beträgt. Umgerechnet ergeben sich daraus 77 Tage, die Frauen zum Jahresanfang umsonst arbeiten müssen: 21 Prozent von 365 Tagen = 77 Tage. Der nächste Equal Pay Day findet am 18. März 2019 statt.

Interpretation der Berechnung

Angenommen Männer und Frauen bekommen den gleichen Stundenlohn: Dann steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1.1. für ihre Arbeit bezahlt werden.

Mathematisch falsche Interpretationen des Datums tauchen immer wieder auf – z.B. dass am Equal Pay Day Frauen das Gehalt erwirtschaftet haben sollen, dass Männer bereits zum 31.12. des Vorjahres verdient haben.

Walter Joachimiak vom Statistischen Bundesamt erklärt im folgenden Film die Berechnung und die korrekte Interpretation des Equal Pay Day.

Siehe auch

Equal Pay Day in Deutschland | Equal Pay Day in Österreich | Equal Pay Day in der Schweiz